Begriffsvielfalt ist immer auch ein Zeichen von Komplexität. Das gilt mehr denn je für die „nachhaltige“ beziehungsweise „grüne“ Logistik – auch gerne „green logistic“ genannt. Kein Wunder, verbergen sich dahinter doch zwei Megatrends, die in ihrer Entwicklungsgeschwindigkeit und weltweiten Bedeutung ihresgleichen suchen: der Umweltschutz und die Digitalisierung. Sie machen nachhaltige Logistik zu einer komplexen Aufgabe, die nur unter präziser Berücksichtigung einer Vielzahl von technologischen und organisatorischen Einflussgrößen zu bewältigen ist. Sowohl seitens des Handels als auch der Logistikbranche.
Nachhaltige Logistik hat das klare Ziel, durch einerseits umweltschonende und andererseits wirtschaftlich tragbare Effizienzmaßnahmen, Unternehmen zu nachhaltigem Handeln – eine der wichtigsten Herausforderungen der Zukunft schlechthin – zu befähigen. Diese Effizienzmaßnahmen basieren dabei grundsätzlich auf einer Steigerung der Ressourceneffizienz in den Segmenten Transport-, Lagerhaus- und Verpackungsmanagement.
Ansatzpunkte für eine nachhaltige Logistik im Bereich Transportmanagement sind dabei:
Ansatzpunkte für eine nachhaltige Logistik im Bereich Lagerhausmanagement sind:
Ansatzpunkte für eine nachhaltige Logistik im Bereich Verpackungsmanagement sind:
Ob Kommissionierung, Lagerung, Verteilung, Verpackung, Umschlag oder Sortierung – dem Einsatz von elektrisch angetriebener Fördertechnik kommt eine besonders große Bedeutung hinsichtlich des Stromverbrauchs zu. Ihre Effizienz kann durch eine (beispielhafte) Reihe von Maßnahmen signifikant verbessert werden:
Die Datenmenge infolge intralogistischer Arbeitsabläufe wächst und wächst und wächst … Um sie im Sinne einer ressourceneffizienten, energiesparenden, nachhaltigen Intralogistik beziehungsweise Logistik zu nutzen, bedarf es zukünftig des bedarfsgerechten Einsatzes zum Beispiel von:
Zu allen Treibhausgasemissionen, die durch Mobilität in der Intralogistik beziehunsgweise Logistik entstehen, addieren sich die Emissionen der Logistik-Immobilien selbst. Experten gehen davon aus, dass diese bundesweit gegenwärtig bei durchschnittlich rund 65 Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m2) liegt. Das ist ein sehr hoher Wert, verglichen mit dem aktuell gültigen Wert der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Höhe von 30 bis 35 kWh/m2. Es bedarf daher auch in puncto Logistikgebäude – zusätzlich zu den Anstrengungen in den Bereichen Fördertechnik, Automatisierung und Digitalisierung – einer Reihe von Maßnahmen, um a) diese Zielwerte zu erreichen, b) in Zukunft Nullemissionsgebäude sicherzustellen und somit c) eine unter allen Aspekten nachhaltige Logistik zu gewährleisten. Zu diesen Maßnahmen im Gebäudesektor zählen unter anderem:
Die Verminderung des Ressourcenverbrauchs (Steigerung der Ressourceneffizienz) durch:
Das Ersetzen fossiler Brennstoffe durch regenerative Energiequellen mittels Nutzung von:
Das Ergreifen von Kompensationsmaßnahmen wie:
Es bestehen zahlreiche Möglichkeiten, um Logistik nachhaltig beziehungsweise grün zu gestalten. Digitalisierungs- und Automatisierungstechnologien sind dabei nur zwei – wenn auch besonders gewichtige – Beispiele. Zu allen technologischen Innovationen, die dazu beitragen, gesellen sich dabei weitere – rein menschliche – Faktoren, die entscheidend dafür sorgen, dass nachhaltige Logistik zu einem ökologischen wie ökonomischen Erfolgsfaktor wird:
Zahlreiche umweltbewusste Kunden – wie im Falle erfolgreicher Onlineshops, bei denen der Kunde sich bereits heute für eine klimaneutrale Zustellung entscheiden kann – und der Planet Erde selbst, die Lebensgrundlage schlechthin, werden es Ihnen danken.